Glenstrup
Sø
Mariagerfjord Kommune
Etwa 5 Kilometer von Hobro entfernt
Privatbesitz mit öffentlichem Zutritt auf Wegen und Pfaden
Zutritt ist in Holmgård und auf dem Pfad nach Torekilde in
Glenstrup gestattet, und im südöstlichen Ende des Sees bei Søbjerg ist
baden möglich.
Landschaft und Geologie
Glenstrup See
ist ein Teil vom Wassersystem des Skals
Å (Fluss). Er liegt
in einem langen Tunneltal, das sich vom Gebiet südlich von Mariager
Fjord bei Kastbjerg
durch Glenstrup
See
bis
Tjele Langsee
im Westen erstreckt. Das Tal ist wahrscheinlich von
dem Schmelzwasser gebildet, das während der Eiszeit unter der
kilometerdicken Eisdecke strömte. Eis und Wasser haben den See in den
umgebenden Moränehügeln ausgegraben.
Glenstrup See
ist der grösste See
in
Nordjütland
(384 Hektare), und er ist mit seiner Maximaltiefe von 31
Meter auch einer der tiefsten Seen in
Dänemark.
Das Grundwasser quellen
überall aus den Abhängen und am Seeufer hervor. Das Phänomen wird von
Wasserbewegungen in den Hügeln um den See und den wasserundurchlässigen
Lehmschichten im Untergrund verursacht. Ausser den bekannten Heiligquellen
Marekilde und Torekilde in Glenstrup gibt es Hunderter von grossen und
kleinen Quellen um den See herum. Das Quellenwasser ist ständig 7-8 Grad
warm, und im Winter zeigen die Eislöcher, das es im Seeboden auch
Quellen gibt.
Tierleben
Glenstrup See gehört zu den natürlichen nahrungsreichen Seen. Der
Nahrungsreichtum und die sehr abwechselnden Boden- und Uferverhältnisse
bedeuten, das der See sehr fischreich ist. Besonders bekannt ist der
Seeforellenbestand. Die Forellen leben im See, laichen aber in den
Bächen. Die grösste dänische Seeforelle von 7,8 Kilo wurde in Glenstrup
See gefangen. Die Forellen leben zum grössten Teil von den zahlreichen
Stinten (kleiner Lachsfisch). Glenstrup See ist auch wegen seiner
Eisfischerei nach Barsch bekannt. Ausser diesen Fischarten gibt es Aal,
Hecht, Blaufelchen, Plötze, Kaulbarsch u.m. An mehreren Orten kann man
Angelscheine kaufen und Boote mieten.
Die vielen kleinen Fische
werden auch von einem grossen Bestand an Haubentauchern gejagt. Andere
Heckvögel sind u.a. Krickente, Stockente, Tafelente, Höckerschwan und
Kiebitz. Der See ist ausserdem auch ein Rastplatz für viele Zugvögel.
Glenstrup See ist auch
eine wichtige Verbindung zwischen den Otterbeständen in Kastbjerg å und
Skals å, d.h. die Fische im See werden auch von Ottern gejagt.
Brücke
über Kongsvad Mølleå bei Holmegård. Die Brücke wurde in 1835 gebaut -
aus Granitquadern der niedergelegenen romanischen Kirche in Karlby, wo es
auch eine Heiligquelle gab.
Romanisches Fenster im Turm der Glenstrup Kirche, von innen gesehen. Der
Turm ist teilweise aus Kalktuff (Travertin) gebaut.
Information Keine.
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Glenstrup See mit Søbjerg
Copyright Kort- og matrikelstyrelsen
Pflanzenleben
Der See ist von einem Moor mit Schilfrohren umgeben. Besonders an der
südlichen Seite des Sees gibt es im Moor Wiesen, die sich wegen des
hervorquellenden Grundwassers weit in das Gelände verbreiten. Die Wiesen
wurden früher bebaut und sind recht artarme; den Gräben entlang und in
den Quellen aber gibt es einen artreichen Moorpflanzenwuchs mit u.a.
Knabenkräutern.
Die Kirche in Glenstrup. Im Mittelalter ist der kräftige
romanische Turm ein Stockwerk höher gewesen.
Kulturgeschichte
Am Ende des elften
Jahrhunderts hat der Benedektinerorden ein Kloster in Glenstrup gegründet.
Vielleicht weil es schon damals bei den Quellen eine Kultverehrung gab,
obwohl der reiche Fischbestand im See sicher auch seine Bedeutung hatte.
Die heutige Glenstrup
Kirche besteht aus wesentlichen Teilen der ursprünglichen Klosterkirche.
Die Kirche ist wegen ihres romanischen Turms aus der ersten Zeit
bemerkenswert. Einzelheiten des Gebäudes deuten auf angelsächsiche
Einflüsse hin. Das Kloster selbst ist abgebaut, und man kennt seine Lage
nicht. Das Kloster wurde in der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts
niedergelegt, nachdem es eine Zeitlang dem Kloster in Mariager gehört hat.
Hundert Meter nördlich von
der Kirche springt in einer kleinen Anlage die wasserreiche Quelle Marekilde (oder
Mariekilde). Die Quelle war im
Mittelalter eine Heiligquelle, und bis 1552 gab es jedes Jahr am 8.
September (Tag Unserer Frau) auf den Feldern am See einen Quellenmarkt.
Nur wenige Hundert Meter
westlich von Marekilde springt eine andere Heiligquelle, die Torekilde (oder
Thorekilde). Den Namen Thore findet
man auch an zwei Runensteinen aus der Gegend. Torekilde ist eine grosse
Moorquelle, die als Bach durch einen niedrigen Staudamm läuft. Fund am Ort
deuten auf Aktivitäten in der Klosterzeit an der Quelle hin, vielleicht gab
es hier eine Mühle oder eine Scheune. Auf dem Feldweg bis die Quelle, und
auch an dem Quellenbach entlang (seit 1999 freigelegen) bis zu Glenstrup
See, ist öffentlicher Zutritt zu Fuss gestattet.
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