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Skagens Gren 
Frederikshavn kommune 
106 km von Aalborg entfernt
Öffentliches Schutzgebiet von ca. 350 ha, gehört der Gemeinde Frederikshavn


Landschaft und Geologie
Skagens Gren, die Landspitze nördlich und östlich von der Stadt Skagen, ist der jüngste Teil der Landzunge Skagens Odde, die eine der weltgrößten Landzungen ist - fast 30 km lang. Das ganze Land, rund 300 km2, nördlich vom Höhenzug zwischen Frederikshavn und Hirtshals ist während der letzten 5-6.000 Jahre aus dem Meer hochgestiegen. In gleichem Maße wie sich das Land erhob, sind neue Strandwälle herangewachsen, und Moore, Heiden und Dünen haben die neue vom Meer gebildete Landschaft gedeckt. Die Landspitze Skagens Gren erhebt sich mit dem übrigen Nordjütland aus dem Meer, weil ehemals die Erdrinde während der Eiszeiten vom Eis unterdrückt wurde. Seitdem hat sich das Land bei Skagen ungefähr 15 m erhoben, und es steigt immer noch ca. 2,5 mm pro Jahr hoch.

Die Spitze Grenen ist während der letzten 100 Jahre ungefähr 1 km länger geworden. Grenen besteht aus Sand und Kies, der als Strandwällen am Nordstrand entlang abgelagert wird. An der Nordseeküste transportieren Strom und Wellen jährlich dieselbe Menge Materialien wie ungefähr 80.000 Wagenladungen - entsprechend eine ungebrochene Reihe von Lkw von Skagen bis Berlin. Ein Drittel wird in den Strandwällen am Nordstrand abgelagert, der Rest passiert an Grenen vorbei und lagert sich auf dem untermeerischen Riff Skagens, das heute 4 km lang ist.

Am Nordstrand ist ein breiter Sandstrand, der sich landeinwärts in eine bewachsene Strandebene ändert. Hier findet man parallele Ost-West liegende Strandwälle und Dünenkämme, die so genannten "Rimmer", die von feuchten Mulden, "Dobber", getrennt sind. Solche Landschaften - verschiedener Alter und Gestaltungen - sind auf der ganzen Landspitze zu finden. An mehreren Orten ist aber das vom Meer gebildete Land vom Flugsand und Dünen gedeckt worden. Gleichzeitig mit dem Anwuchs am Nordstrand, findet an der Ostküste eine Erosion statt. Es liegt an den Stromverhältnissen und ist an jeder Buhne an der Küste zu beobachten. Die Landspitze Grenen ist eben wie eine riesige Buhne im Skagerrak mit Erosion im Windschatten.

 
Høfder

Wellenbrecher nördlich von der Stadt Skagen an der Ostküste von Grenen. Uferbefestigung und Zufuhr vom Sand aus Nordstrand haben den Rückzug der Ostküste, der ehemals den nördlichen Stadtteil drohte, unter Kontrolle gebracht. Bei schönem Wetter sind die Wellenbrecher feine Angelplätze.

Folkevandring på Grenen

Die Spitze von Jütland gehört zu den beliebtesten dänischen Ausflugszielen und hat jährlich mehr als 1 Million Besucher. Viele Leute meinen, sie stehen auf der nördlichsten Punkt Dänemarks, dieser liegt aber am Nordstrand (Sehen Sie die Karte).

Tierleben
Im Frühling sind Skagens Odde und Grenen die besten Beobachtungsorte für Raubvögel in Nordeuropa. Die Vögel sammeln sich an der Spitze von Jütland, wenn sie im Frühling nach Norden ziehen, denn die Raubvögel überqueren nicht gern das Meer, weil sie als Segelflieger normalerweise den Auftrieb über Land ausnützen und brauchen. An einem Frühlingstag sieht man, außer zu Hunderten von Bussarde, oft die großen Flieger - Steinadler, Seeadler und Fischadler. Hinzu kommen verschiedene Falken und Weihen, Kornweihen und ab und zu sogar seltene Gäste wie Steppenadler, Kaiseradler, Schreiadler und Bartgeier. Besonders die Bussarde und die Adler steigen mit dem Auftrieb mehrere Hundert Meter hoch, und oft sind in diesen Spiralen 30-40 Vögel gesammelt. Aus der Spitze dieser Spiralen ist die schwedische Küste sichtbar, nur 65 km entfernt. Wenn die Vögel aber unterwegs schlechtes Wetter treffen, sieht man oft am Nachmittag wie die Vögel vereinzelt vom Meer zurückkehren. Auch Kraniche und Störche passieren auf ihren Zug nach Norden über Skagen.

Wenn der Wind aus Norden, Osten und Südosten kommt, ist der Raubvogelzug in Skagen am besten. Bei Westwind passieren mehrere Vögel lieber über Fünen und Seeland. Der beste Beobachtungspunkt ist Flagbakken (24 m. ü. M.) im nördlichen Teil vom Wald, Skagen Klitplantage. Hier treffen sich Leute aus ganz Europa um Vögel zu schauen. Von Frederikshavnsvej drehen Sie Richtung Ost den Flagbakkevej entlang bis zum Parkplatz am Ende der Straße. Wenn die Wetterverhältnisse günstig sind, können Sie hier bis zu 15 verschiedene Raubvögelarten erleben. Lesen Sie mehr dazu über den guten Beobachtungsorten und die verschiedene Möglichkeiten in Skagen.

In den Heiden- und Dünengebieten auf Grenen gibt es auch viele andere Tiere. Fuchs, Reh, Hasen und Kreuzotter kommen oft vor, wie auch Frösche und Strandkröten in den Tümpeln. Das Insektenleben ist sehr reich. Die Gebüsche auf den Strandwällen zwischen Nordstrand und Batteribakken, "das Reservat" genannt, beherbergen mehr als 40 verschiedene Heckvögel, u. a. Seltenheiten wie Karmingimpel, Feldschwirl und Bartmeise.
     

Grenen strand

Das Gebiet Skagens Gren ist groß, und es besteht viele Möglichkeiten etwas zu erleben, besonders wenn man den Touristenstrom zwischen den Parkplatz und die Spitze selbst meidet. Die große Strandfläche vor den Dünen zu äußerst auf Grenen ändert sich ständig, z. B. bilden sich niedrige Lagunenseen, die sowohl Kinder als auch Stelzvögel an sich ziehen.

Information
Auf der Homepage von Skagens Odde Naturcenters können Sie mehr über die Natur lesen. Aktuelle Informationen über Vögeln finden Sie auf der Homepage von dänischen Ornithologen, Dofbasen.


Spidsen af Skagens Gren - luftfoto

Skagens Gren ändert sich wegen den Stromverhältnissen ständig. Die Spitze dreht sich entweder nach Nordosten, Osten oder sogar Südosten, aber nie nach Norden, wie viele Leute glauben. Auf dem Bild sieht man, wie kleine Landzungen ein Paar Lagunenseen gebildet haben. Die Landspitze Grenen ändert jeden Tag ihre Form und ihr Aussehen. Der Traktorbus "Sandormen", der Sandwurm, fährt auf der Spitze von Dänemark den ganzen Tag hin und zurück.


kort
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Pflanzenleben
Skagens Gren ist wie ein geologisches Labor in vollem Maßstab, aber auch ein typisches Beispiel der Einwanderung und Entwicklung von Pflanzenwuchs in ein neues Land. Die besten Eindrücke davon bekommen Sie, wenn Sie am Nordstrand wandern und Abstecher landeinwärts machen. Zu äußerst am Strand liegen die neusten Strandwälle (Rimmer genannt) auf denen langsam Dünen gebildet werden. Hier findet man den Pflanzenwuchs der weißen Düne, ein salziges, nahrhaftes und kalkreiches aber auch unruhiges Gebiet, wo Strandhafer und Strandgerste vorherrschend sind. Wenn sie Glück haben, finden Sie in den Niederungen zwischen den weißen Dünen üppige blumenreiche Mulden der grünen Düne, u. a. mit verschiedenen Orchideen (Stendelwurz und Knabenkraut). Achten Sie bitte darauf, dass alle dänische Orchideen geschützt sind - nur am Ort zu genießen!
Je älter die Strandwälle sind, je ausgewaschener nahrungsloser und kalkarmer werden sie. Die weiße Düne wird von der grauen Düne gefolgt, typisch mit Flechten auf dem Boden unter Gras und Blumen. Die feuchten Mulden (Dobber genannt) zwischen den Strandwällen werden recht schnell von Sumpfplanzen überwuchert. In den älteren Mulden (Dobber) wachsen Zwergbüsche, und die Dünenheide mit ihren Flechten, Heidekraut und Krähenbeeren ist vorherrschend.

Gleichzeitig wie die weiße Düne sich in Dünenheide entwickelt, wird das Gebiet langsam von Bäumen und Büschen überwuchert. Pionierbäume, z. B. verschiedene Weiden und Birken, kommen als erste, und werden von z. B. Schwarzerlen und Zitterpappeln gefolgt. Es ist eine natürliche Sukzession, die in einigen Jahren fast alle Naturgebiete in Wälder verändern würde, wenn der Mensch nicht durch Land- und Forstwirtschaft die Landschaft änderte. Die Unterschutzstellung von Grenen ermöglicht, dass dieses "botanische Labor", das sich am Nordstrand entlang ständig erneut und verbreitet, unzerstört entwickeln darf. Nur eingeschleppte Arten wie Bergkiefer und Heckenrosen werden zurückgeschnitten.
 

Nordisk Øjentrøst

Nordischer Augentrost ist eine schöne kleine Pflanze, die nur in den Mulden eben an Skagens Odde wachsen. Diese Art ist eine so genannte endemische Art, d. h. eine Art, die wegen Isolation, z. B. auf einer Insel, spezielle abweichende Züge entwickelt hat. Dänemark beherbergt nur wenige endemische Arten. Im Vergleich hat z. B. Mallorca 50 endemische Pflanzenarten.

Kulturgeschichte
Die Geschichte von Grenen ist mit der Schifffahrt und besonders den Schiffbrüchen nahe verbunden. Grenen war von allen Seeleuten gefürchtet. Die Strandungen und die Fischerei waren für die Einwohner die Haupteinnahmen. Die erste Feuermarkierung wurde 1561 auf Befehl von Frederik II und nach internationalem Druck gebaut. Das Leuchtfeuer war aber nur eine Tranlampe, nicht besonders effektiv und auch nicht besonders energisch bedient. 1627 hat man ein effektiveres "Kipp-Feuer", von Kohlen und Holz gefeuert, gebaut. Heute steht am Ort ein Nachbau dieses Feuers. 1747 ist das baufällige Kippfeuer vom weißen Leuchtturm gefolgt worden, am Anfang auch von Kohlen gefeuert, später von einer Laterne erleuchtet. Der Leuchtturm war der erste in Dänemark und ist gut erhalten.

1858 hat man den 44 m hohen imposanten grauen Leuchtturm eingeweiht, und der weiße Leuchtturm wurde auf Signalfeuer geändert. Die Markierung von Skagens Gren war jetzt wirklich effektiv, und die Einwohner in der kleinen Stadt Skagen haben die Folgen gemerkt: weniger Einnahme von Bergen und Rettungen der gestrandeten Schiffen. Diese Entwicklung und finanzielle Schwierigkeiten haben die Entwicklung der modernen Fischerei in Skagen gefördert, u. a. mit größeren Fischerboten. Der neuste Leuchtturm, "Skagen Vest Fyr" genannt, ist 1956 gebaut. Er ist 26 m hoch und liegt am Nordstrand.

"Sandormen"

"Sandormen", der Sandwurm, hat seit 50 Jahren die Touristen auf die Spitze Grenen hingefahren und gehört zur örtlichen Geschichte. Die Besucher, die lieber wandern möchten, werden in den Dünen östlich vom Museum am Grab des Schriftstellers und Malers Holger Drachmann vorbeigehen.
 

På den yderste spids

Es ist ein faszinierendes Erlebnis auf der äußersten Spitze von Jütland und dem europäischen Festland zu stehen und zu beobachten, wie die Wellen aus den zwei Meeren Skagerrak und Kattegatt zusammenlaufen. Beachten Sie bitte das Badeverbot an der Spitze, die Strömung ist hier lebensgefährlich. Die Robben im Gebiet haben sich völlig an den Touristen gewöhnt und rasten oft auf dem Strand mitten im Menschengewimmel.

© Naturturist                                                             Am 14.10.2007 aufdatiert